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“DIE WOHLFAHRT DER MENSCHHEIT, IHR FRIEDE UND IHRE SICHERHEIT SIND UNERREICHBAR, WENN UND EHE NICHT IHRE EINHEIT FEST BEGRÜNDET IST.”1
-Bahá’u’lláh-
Bahá’u’lláh ist der Stifter des unabhängigen Bahá’í-Glaubens, dem über sechs Millionen Menschen in 235 Ländern und Territorien angehören.
Was ist die Bahá’í-Religion?
“Die Bahá’í Religion hält die Einheit Gottes hoch, anerkennt die Einheit Seiner Offenbarer und betont vor allem den Grundsatz der Einheit und Ganzheit der gesamten menschlichen Rasse. Sie verkündet, daß die Einigung der Menschheit notwendig und unumgänglich ist.”2
Wer ist Bahá’u’lláh?
Bahá’u’lláh ist der Bote Gottes für dieses Zeitalter und der Verheißene aller Religionen. 40 Jahre Seines Lebens hat Er in Gefangenschaft verbracht und wurde von Teheran im Iran über Konstantinopel/Istanbul in der Türkei und Adrianopel/Edirne in der Türkei nach ‘Akká im Heiligen Land (Foto) verbannt, wo Er 1892 verstarb (Foto). Bahá’u’lláh bedeutet “Herrlichkeit Gottes”.
” … dies ist der Tag, an dem die Menschheit das Angesicht des Verheißenen schauen und Seine Stimme hören kann … Groß fürwahr ist dieser Tag! Die Hinweise in allen Heiligen Schriften auf ihn als den ‘Tag Gottes’ bezeugen Seine Größe. Die Seele jedes Propheten Gottes und jedes göttlichen Boten hat nach diesem wundersamen Tag gedürstet.”3
Der Báb ist der Vorläufer Bahá’u’lláhs. Er ist der Offenbarer Gottes, der die Menschen auf das Kommen Bahá’u’lláhs vorbereitet hat. 1844 offenbarte der Báb Seine Mission in Shíráz im Iran (Foto). Nach sechs Jahren des Leidens und der Gefangenschaft, starb Er den Märtyrertod (Foto). Seine Anhänger wurden verfolgt und über 20.000 wurden hingerichtet. Báb bedeutet “das Tor”.
‘Abdu’l-Bahá (Foto), der älteste Sohn Bahá’u’lláhs, lebte vollkommen nach den Lehren Bahá’u’lláhs und wurde von Seinem Vater als Ausleger Seiner Lehren ernannt. ‘Abdu’l-Bahá war zusammen mit Seinem Vater in Gefangenschaft. ‘Abdu’l-Bahá bedeutet “Diener Gottes”.
Was sind die Lehren der Bahá’í-Religion?
Einheit Gottes
“Ohne Zweifel verdanken die Völker der Welt, welcher Rasse oder Religion sie auch angehören, ihre Erleuchtung derselben himmlischen Quelle und sind einem einzigen Gott untertan.”4
Einheit der Religion
“Das Ziel der Religion, wie sie vom Himmel des heiligen Willens Gottes offenbart ist, besteht darin, Einheit und Eintracht unter den Völkern der Welt zu stiften.”5
“Jede göttliche Offenbarung wurde so herabgesandt, wie sie den Verhältnissen des Zeitalters entspricht, in dem sie erscheint.”6
“Wisse mit Sicherheit, daß in jeder Sendung das Licht göttlicher Offenbarung den Menschen im unmittelbaren Verhältnis zu ihrer geistigen Fassungskraft dargereicht wurde.”7
“Wisse und sei darin sicher, daß das Wesen aller Propheten Gottes eines und dasselbe ist. Ihre Einheit ist absolut. Gott, der Schöpfer spricht: Es gibt keinerlei Unterschied zwischen den Trägern Meiner Botschaft.”8
Einheit der Menschheit
“O Menschenkinder! Wißt ihr, warum Wir euch alle aus dem gleichen Staube erschaffen haben? – Damit sich keiner über den anderen erhebe … Da Wir euch alle aus dem gleichen Stoff erschufen, ziemt es euch, wie eine einzige Seele zu sein …, auf daß aus eurem innersten Wesen durch eure Taten und Handlungen die Zeichen der Einheit und das Wesen der Loslösung sichtbar werden.”9
“Ihr seid alle die Blätter eines Baumes und die Tropfen eines Meeres.”10
“Seid wie die Finger einer Hand, die Glieder eines Körpers.”11
Religion sollte Liebe und Zuneigung hervorrufen
“Die Religion sollte alle Herzen vereinen und Krieg und Streitigkeiten auf der Erde vergehen lassen, Geistigkeit hervorrufen und jedem Herzen Licht und Leben bringen. Wenn die Religion zur Ursache von Abneigung, Haß und Spaltung wird, so wäre es besser, ohne sie zu sein, und sich von einer solchen Religion zurückzuziehen, wäre ein wahrhaft religiöser Schritt.”12
Abschaffen aller Vorurteile
“… Ebenso sind religiöse, rassische, nationale und politische Vorurteile allesamt zerstörend für die Grundlage menschlicher Gesellschaft; sie alle führen zu Blutvergießen, sie alle häufen Verderben auf die Menschheit. Solange diese verbleiben, wird auch die Kriegsfurcht fortdauern.”13
Sinn des Lebens
“Alle Menschen wurden erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen … Wie die Tiere auf dem Felde zu leben, ist des Menschen unwürdig. Die Tugenden, die seiner Würde anstehen, sind Geduld, Erbarmen, Mitleid und Güte für alle Völker und Geschlechter der Erde.”14
Das Potential des Menschen und die Rolle der Erziehung
“Betrachte den Menschen als ein Bergwerk, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Nur die Erziehung kann bewirken, daß es seine Schätze enthüllt und die Menschheit daraus Nutzen zu ziehen vermag.”15
Selbsterziehung
“Wie konntest du deine eigenen Fehler vergessen und dich mit den Fehlern anderer befassen? … vergrößere die Fehler der anderen nicht, damit deine eigenen Fehler nicht groß erscheinen.”16
“Gottes heilige Manifestationen wurden herniedergesandt, die Einheit der Menschheit sichtbar zu machen. Sie erduldeten unzählige Übel und grenzenloses Leid, damit sich die Gemeinde aus den auseinanderstrebenden Völkern im Schatten des Gotteswortes sammle, als ein Ganzes bestehe und auf Erden voll Freude und Anmut die Einheit der Menschheit vorlebe.”17
Bahá’u’lláh hat geistige und soziale Lehren und Gesetze offenbart, die die Menschheit für die Lösung der Probleme dieses Zeitalters braucht. Die Bahá’í Gemeinde hat keinen Klerus, sondern ist auf örtlicher, nationaler und internationaler Ebene in Gremien organisiert, die jeweils aus neun gewählten Bahá’ís bestehen.
Wenn Sie in Ihrem Herzen mit dem Gelesenen übereinstimmen, können Sie sich als Bahá’í betrachten und sich der weltweiten Bahá’í Familie anschließen (Kontaktadressen).
Weitere ausgewählte Zitate
“Ich bezeuge, o mein Gott, daß Du mich erschaffen hast, Dich zu erkennen und anzubeten. Ich bezeuge in diesem Augenblick meine Ohnmacht und Deine Macht, meine Armut und Deinen Reichtum. Es gibt keinen anderen Gott außer Dir, dem Helfer in der Not, dem Selbstbestehenden.”18
“Versenkt euch in das Meer Meiner Worte, damit ihr Seine Geheimnisse ergründet und alle Perlen der Weisheit entdeckt, die in seinen Tiefen verborgen liegen. Hütet euch, daß ihr nicht zaudert bei eurem Entschluß, die Wahrheit dieser Sache anzunehmen …”19
“Sprecht die Verse Gottes jeden Morgen und jeden Abend.”20
“Wer zurückgezogen in seiner Kammer die von Gott offenbarten Verse spricht, wird erfahren, wie die Engel des Allmächtigen den Duft der Worte, die sein Mund ausspricht, überallhin verbreiten und das Herz jedes rechtschaffenen Menschen höher schlagen lassen. Mag er sich auch zunächst dieser Wirkung nicht bewußt werden, muß doch die Kraft der ihm gewährten Gnade früher oder später ihren Einfluß auf seine Seele üben.”21
Aussagen über die Bahá’í-Religion
Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker, 1983:
“Die religiöse Gemeinschaft der Bahá’í verdient unsere Hochachtung. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Persien gegründet, ist sie heute dort die größte religiöse Minderheit. In der übrigen Welt hat sie heute mehrere Millionen Anhänger. Sie lehrt nicht nur, wie manche Religionen, den Frieden zwischen den Menschen und fordert die Überwindung des Kampfs zwischen den Mächtigen, sondern sie lehrt und praktiziert auch den Frieden zwischen den Religionen.”
Bundesverfassungsgericht vom 5.2.1991 (2BvR 263/86 = BVerfGE 83,341):
“… (Der) Charakter des Bahá’í-Glaubens als Religion und der Bahá’í-Gemeinschaft als Religionsgemeinschaft (ist) nach aktueller Lebenswirklichkeit, Kulturtradition und allgemeinem wie auch religionswissenschaftlichem Verständnis offenkundig…”
Prof. Dr. Friedrich Heiler, 1961:
“… Der Bahá’ísmus steht somit als geschichtliche Erscheinung den anderen Universalreligionen, dem Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Islam, Sikhismus und Christentum ebenbürtig zur Seite.”
Prof. Dr. Helmuth von Glasenapp, 1957:
“Die Bahá’í-Religion ist unzweifelhaft eine Religion, die genauso zu bewerten und zu behandeln ist wie Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus usw. …”
Prof. Dr. Helmuth von Glasenapp, 1961:
“Die Religion der Bahá’í ist zwar aus dem Islam hervorgegangen, stellt aber eine selbständige Glaubensform, keine islamische Sekte dar. Man müßte ja sonst auch das Christentum, weil es aus dem Judentum erwachsen ist, als eine jüdische Sekte auffassen. In meinem Buche ‘Die nichtchristlichen Religionen’ habe ich auf Seite 60f die Bahá’í-Religion dargestellt und betont, daß sie ‘eine neue, alle früheren Glaubensformen umfassende und erhöhende Weltreligion’ sein will.”
Prof. Dr. Gerhard Rosenkranz, 1961:
“Im Bahá’ítum bietet die neuere Religionsgeschichte ein Beispiel dafür, wie aus einer Weltreligion, in diesem Fall der Islam, eine Bewegung entstehen kann, die nicht nur den Anspruch erhebt, selbst eine Weltreligion zu sein, sondern auch die religionsphänomenologischen Merkmale einer solchen aufweist…”
Theologische Realenzyklopädie, Band V, Seite 131:
“Der Bahá’ísmus ist einzuordnen in die Hochreligionen der Erde. Er ist die im Lichte der Geschichte entstandene jüngste Offenbarungsreligion. Angesichts der Tatsache, daß der Bahá’ísmus sich an die gesamte Menschheit wendet und bereits in den meisten Ländern der Erde Fuß gefaßt hat, kann er schon heute den Weltreligionen zugerechnet werden.”
Prof. Dr. Johann Figl, “Die Mitte der Religionen”, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1993:
“Der Bahá’ísmus ist religionswissenschaftlich betrachtet eine eigenständige Religion; er ist die jüngste Offenbarungsreligion in der Linie von Judentum, Christentum und Islam.”
Homepage-Literaturverzeichnis
1 Bahá’u’lláh, Ährenlese 131:2
2 Shoghi Effendi, An die Nationen, S. XII
3 Bahá’u’lláh, Ährenlese 7
4 Bahá’u’lláh, Ährenlese 111
5 Bahá’u’lláh, Botschaften aus ‘Akká 8:63
6 Bahá’u’lláh, Ährenlese 34:7
7 Bahá’u’lláh, Ährenlese 38
8 Bahá’u’lláh, Ährenlese 34:3
9 Bahá’u’lláh, Verborgene Worte, A 68
10 Bahá’u’lláh, Botschaften aus ‘Akká 3:26
11 Bahá’u’lláh, Ährenlese 72:4
12 ‘Abdu’l-Bahá, Ansprachen in Paris, S. 102
13 ‘Abdu’l-Bahá, Bahá’u’lláh und das neue Zeitalter, S. 277
14 Bahá’u’lláh, Ährenlese 109:2
15 Bahá’u’lláh, Ährenlese 122
16 Bahá’u’lláh, Verborgene Worte, A 26 und P 44
17 ‘Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften 221:7
18 Bahá’u’lláh, Bahá’í Gebete, S. 16
19 Bahá’u’lláh, Ährenlese 70:2
20 Bahá’u’lláh, Über die Macht des Gebetes, S. 5
21 Bahá’u’lláh, Ährenlese 136:2